Deutsche Demokratische Republik


Deutsche Demokratische Republik (DDR) – Ein Staat zwischen Mauer, Planwirtschaft und Wiedervereinigung

🇩🇪 Allgemeine Informationen über die DDR

Die Deutsche Demokratische Republik (DDR) war ein sozialistischer Staat, der von 1949 bis 1990 im östlichen Teil Deutschlands bestand. Gegründet im Kontext des Kalten Krieges, verstand sich die DDR als Arbeiter- und Bauernstaat unter der Führung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Sie war Teil des Warschauer Pakts und stand politisch, wirtschaftlich und militärisch in enger Verbindung zur Sowjetunion.

  • Hauptstadt: Ost-Berlin (international umstritten)
  • Staatsform: Sozialistischer Einparteienstaat
  • Gründung: 7. Oktober 1949
  • Auflösung: 3. Oktober 1990 (Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland)
  • Fläche: ca. 108.333 km²
  • Einwohnerzahl: ca. 16,1 Millionen (1989)
  • Amtssprache: Deutsch
  • Währung: Mark der DDR (M / später: Mark der Deutschen Notenbank)
  • Zeitzone: MEZ (UTC+1)

🔢 Technische Landeskennungen

  • KFZ-Kennzeichen: DDR (international nicht anerkannt, innerhalb der DDR verwendet)
  • ISO 3166: DD (inoffiziell, nicht dauerhaft gelistet)
  • Top-Level-Domain (Internet): Keine – Internet war in der DDR nicht öffentlich zugänglich
  • Ländervorwahl (Telefon): +37 (veraltet, heute aufgeteilt z. B. +49 für Deutschland)

🕰 Historische Einordnung

Die DDR entstand als Reaktion auf die Gründung der Bundesrepublik Deutschland (BRD) im Westen. Der Staat verstand sich als antifaschistischer Gegenentwurf zur kapitalistischen BRD. Die SED bestimmte die Politik zentralistisch, während Staatsorgane wie das Ministerium für Staatssicherheit (MfS, bekannt als „Stasi“) eine umfassende Überwachung betrieben.

Die Wirtschaft war planwirtschaftlich organisiert: Großbetriebe, Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften (LPGs) und staatliche Versorgung prägten das Alltagsleben. Während es in den Anfangsjahren Aufbaufortschritte gab, geriet die DDR wirtschaftlich zunehmend ins Hintertreffen – auch durch Reisebeschränkungen, Mangelwirtschaft und Unfreiheit.

Symbol der Teilung war die Berliner Mauer, errichtet 1961, gefallen am 9. November 1989. Mit der Friedlichen Revolution 1989 und der Öffnung der Grenzen zerbrach die SED-Herrschaft. Am 3. Oktober 1990 trat die DDR der Bundesrepublik Deutschland bei.

🧭 Was wurde aus der DDR?

Die Bundesrepublik Deutschland (BRD) ist der völkerrechtliche Nachfolgestaat der DDR. Nach Artikel 23 des damaligen Grundgesetzes traten die fünf neuen Bundesländer (Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) sowie das wiedervereinigte Berlin der BRD bei. Institutionen der DDR wurden aufgelöst oder integriert, viele Altlasten – gesellschaftlich, wirtschaftlich und strukturell – beschäftigen Deutschland jedoch bis heute.

  • Nachfolgestaat: Bundesrepublik Deutschland (seit 3. Oktober 1990)
  • Letzter Staatspräsident: Egon Krenz (de facto), Präsident der Volkskammer: Sabine Bergmann-Pohl
  • Letzter Regierungschef: Lothar de Maizière